Kinderärztlicher Notdienst: Ministerin schaltet sich ein!

Die Petition für die Wiedereinführung eines kinderärztlichen Notdienstes im Landkreis Börde, die Ende April von den Jusos und der SPD im Landkreis gestartet wurde, hat mittlerweile über 4.500 Unterstützer. Auch in der Landespolitik ist die Problematik des fehlenden Notdienstes für Kinder und Jugendliche außerhalb der Sprechzeiten angekommen.

Sozialministerin Grimm-Benne (Foto: SPD Schönebeck)

Ein Schreiben der Ministerin für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Sachsen-Anhalt Petra Grimm-Benne (SPD) an die Initiatorin Katharina Zacharias (SPD), Stadträtin in Haldensleben, bringt nun neue Bewegung in den Fall.

„Mir ist auch als Mutter bewusst, welch hohen Stellenwert eine angemessene kindermedizinische Versorgung insbesondere in sprechstundenfreien Zeiten hat.“, so Ministerin Grimm-Benne darin.

Das Ministerium habe sich mit dem Fall auseinandergesetzt und könne bestätigen, dass es seit dem 2. Quartal 2016 keinen kinderärztlichen Notdienst in der Börde mehr gibt. „Zwingend notwendig ist jedoch allein ein flächendeckender allgemeiner ärztlicher Bereitschaftsdienst, den es im Landkreis Börde gibt.“, schreibt Grimm-Benne.

Geht es nach der Kassenärztlichen Vereinigung des Landes (KVSA), die für die medizinisch-ambulante Versorgung zuständig ist, reichen dieser allgemeine Bereitschaftsdienst und das Angebot der Landeshauptstadt Magdeburg aus.

Und doch gibt es Hoffnung für Zacharias und ihre zahlreichen Mitstreiter. Bezugnehmend auf die Forderung der Wiedereinführung eines Notdienstes explizit für Kinder, schreibt Ministerin Grimm-Benne: „Mit Blick auf die Zahl der im Landkreis tätigen Kinderärztinnen und -ärzte wäre dies grundsätzlich möglich.“

Über die Realisierbarkeit dieser Möglichkeit soll es nun ein Gespräch zwischen KVSA, Sozialministerium und Petentin Katharina Zacharias geben.

„Ich bin dankbar, dass wir das Ministerium auf unserer Seite haben. Es gibt zwar keine Rechtsgrundlage für einen kinderärztlichen Notdienst in unserem Landkreis, aber ich bin optimistisch, dass wir in einem gemeinsamen Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung vor dem Hintergrund der tausenden Betroffenen eine Lösung finden können.“, so Katharina Zacharias.

Hintergrund:

Ende April haben die Jusos Börde, Jugendorganisation der SPD, gemeinsam mit dem Kreisverband der Partei eine Petition zur Wiedereinführung eines kinderärztlichen Notdienstes gestartet.

„Derzeit gibt es im Landkreis Börde keinen Notdienst der Kinderärzte. Wir halten es für absolut inakzeptabel, dass es in einem Gebiet mit einer Ausdehnung vergleichbar mit der des Saarlandes keinen solchen Bereitschaftsdienst gibt.“, heißt es in dem Forderungsschreiben, das auf der Plattform openpetition.de mitgezeichnet werden kann und das sich an die Kassenärztliche Vereinigung des Landes Sachsen-Anhalt richtet. Momentan müssen Eltern mit kranken Kindern nach Magdeburg, Gardelegen oder sogar Wolfsburg ausweichen, weil der reguläre Bereitschaftsdienst aufgrund der ohnehin großen Auslastung und der enormen Verantwortung eine Behandlung häufig verweigert.

Petition:
https://www.openpetition.de/petition/online/wiedereinfuehrung-eines-kinderaerztlichen-notdienstes#petition-main

Link zur Facebookseite der Initiative:
https://www.facebook.com/petition.kinderaerztlicher.notdienst/

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